New York in der Vorweihnachtszeit erleben

New York in der Vorweihnachtszeit erleben

New York 19.-24. Dezember 2012

 

Endlich – mein Sohn Felix hatte es sich so sehr seit langer Zeit gewünscht: Er wollte einmal nach New York, in diese große, quirlige Stadt, in das Land mit seinen unbegrenzten Möglichkeiten. Und dann war es so weit: New York in der Vorweihnachtszeit! Im Internet fanden wir ein günstiges Angebot von FAIRFLIGHT. Und alle Extras waren dabei: Hubschrauberrundflug, Stadtrundfahrt, Rockefeller Center und die Bootsfahrt auf dem Hudson River.

 

Dann konnte es ja losgehen, von Tegel über Frankfurt, wo schon mal die ersten Kontrollen durchgeführt worden waren. Warum wollen Sie nach NY, waren Sie schon mal da, wie lange bleiben Sie dort? Die Fragen zu beantworten fiel uns nicht schwer. Dank des medialen Angebotes an Bord verging die Zeit „wie im Fluge“. Pünktlich und bei Sonnenschein erreichten wir Newark. Der uns kontrollierende Beamte schien keinen guten Tag zu haben, aber wir hatten uns vorgenommen, uns nicht zu ärgern. Nachdem alle Grenzformalitäten erledigt waren, die Fingerabdrücke zu entziffern, entließ er uns grummelnd und es wartete auch schon der Shuttle-Bus auf uns, um uns und einige andere Gäste in die Hotels zu bringen. Da gab es dann auch schon erste Eindrücke dieser Riesenstadt: Am Stadtrand Industriegebiet mit vielen kleinen Werkstätten, so sieht es wahrscheinlich überall auf der Welt aus. Von Weitem sahen wir immer wieder das Empire State Building, das wie ein Zeigefinger in die Höhe ragte. Es dauerte eine ziemliche Weile, bis wir als Letzte in unser Hotel kamen.

 

Enttäuscht waren wir, weil das Hotel „Astor on the Park“ sehr weit „außerhalb“ lag, zwar am Central Park, aber weit weg von der Stadtmitte. Im Nebenhaus wohnen Steven Spielberg und Al Pacino, die wir allerdings nicht zu Gesicht bekamen. Zwei Straßen weiter, in der 86th Straße, wohnte John Lennon. Vor seiner Haustür ist er ja von einem irren Fan erschossen worden. Zu empfehlen ist das Hotel nicht, denn es verfügt noch nicht einmal über einen Kaffeeautomaten und ist sehr klein und eng wie auch die Zimmer, in denen es weder Schrank noch Kommode gab. Das hieß, fünf Tage aus dem Koffer zu leben. Naja, wir hatten ja auch vor, viel anzuschauen.

 

mit Sightseeing Manhattan erkunden

 

Trump Tower

Dann ging es auch gleich zu Fuß, wobei wir die tatsächliche Entfernung unterschätzt hatten, zum Times Square. Hier tobte das Leben. Viele Autos, viele Taxis, keine Radfahrer. Das wäre doch mal eine Alternative, wo die Straßen ständig verstopft sind, mehr Radfahrwege einzurichten. Geschäfte über Geschäfte und zum Glück nicht kitschig weihnachtlich geschmückt. Alles in allem eine wunderbare Atmosphäre zum Kennenlernen. Lecker sind die vielen Deli-Shops, in denen man sich nach Herzenslust bedienen kann. Es muss nicht Mc Donald’s sein! Nachdem wir uns mit der Subway vertraut gemacht hatten, nutzten wir sie auch ab und zu. Das ist ein weit verzweigtes System, das über mehrere Etagen geht. Wir in Berlin haben schon ein gut ausgeklügeltes U-Bahn-Netz, aber New York hält da großartig mit. Man sollte sich jedoch eine Metro Card besorgen, damit man nicht zu viel bezahlen muss. Ein „Schwarzfahren“ ist nicht möglich, da die Eingänge mit Drehkreuzen versehen sind.

 

Bootstour auf Hudson und East River

Die Bootsfahrt auf dem Hudson River war einmalig, hatten wir uns nicht vorstellen können, wie groß der Fluss ist. Und wie klein die Hochhäuser vom Wasser aus sind. Wir erinnerten uns an die Notlandung eines Flugzeuges 2009 auf dem Fluss und wie heldenhaft der Pilot das gemeistert hatte. Zum ersten Mal sahen wir die Statue of Liberty. Wir hatten sie uns viel größer vorgestellt. Und die Fabrikgebäude in den Vororten von Queens waren beliebte Fotomotive. Eine gute Ergänzung dazu war dann der Hubschrauberrundflug, wo wir die wahrhaftigen Ausmaße des Central Park sehen konnten. Hoch oben in der Luft durften wir dann Zeugen sein, als ein japanischer Mann seiner Liebsten einen Heiratsantrag machte. Er hatte uns vorher eingeweiht und uns gebeten, Fotos von diesem Augenblick zu machen. Der Pilot legte dafür eine Extra-Runde ein. Die Braut strahlte mit der Sonne um die Wette.

 

die unterschiedlichen Stadtviertel von Manhattan auf Stadtrundfahrt erkunden

Eine gut organisierte Stadtrundfahrt zeigte uns dann Ecken von New York, die uns sehr gut gefallen haben. Chelsea mit seinen Häusern aus den 20er Jahren, mit den vielen kleinen Modegeschäften und Bars, den grünen Parks, die zum Verweilen einluden. Harlem mit seiner schwarzen Bevölkerungsstruktur, die uns zuwinkten und anlachten. Michael Jordan, der bekannte Basketballstar, hat dort ein Einkaufszentrum gebaut, das auch seinen Namen trägt. Dort findet man herrliche Trödelläden mit Dingen, die man nicht braucht, aber doch haben möchte. Die Zeit zum Stöbern war viel zu kurz. Grennwich Village mit großzügig angelegten Parkflächen zum Erholen und wunderschönen Häusern. So konnten wir uns einen Eindruck verschaffen von dem, was wir uns unbedingt noch ansehen wollten.

 

Auf dem Weihnachtsmarkt am Columbus Circle herrschte emsiges Treiben. Es gab Kunstgegenstände aller Art, aber auch „Deutsche Bratwurst“ und Glühwein. Wir fühlten uns fast wie zu Hause. Befremdlich fanden wir das Puppenkaufhaus am Times Square über vier Etagen. Ein Puppenfriseur bot für 25 Dollar seine Dienste an. Enttäuscht waren wir von Macy’s und von Bloomingdale‘s. Wir fanden es zu überladen und voll. Aber gesehen haben muss man es schon.

 

New York Public Library am Bryant Park

Ein Besuch auf dem Rockefeller Center durfte natürlich nicht fehlen. Geduldig warteten wir, bis die für uns angegebene Zeit für die Auffahrt heran war. Und dann bot sich ein Panorama-Blick, der einmalig war. Wie klein und eng die Straßenschluchten waren, wie schön der Blick den Hudson River entlang mit den Häusern an seinem Ufer, wie schön der Central Park mit seinem großen See von oben aussah. Es war einfach nur herrlich. Unten wieder angekommen, ließen wir das Gewimmel um den geschmückten Weihnachts-Baum hinter uns und liefen zum Bryant Park mit seinen vielen Weihnachts-Buden und der großen Eislauffläche. Die Sonne verführte uns dazu, unseren Kaffee draußen zu trinken, mit Blick auf die wunderschöne Amerika-Bibliothek mit ihren 1500 Bibeln.

 

Chinatown

Vieles hatten wir im Vorfeld über China Town gehört, so dass wir uns mit der Line 1 auf den Weg machten. In den vielen Läden kann man alles kaufen, was das Herz begehrt, viel Ramsch, aber auch feine Sachen. Das Feilschen gehört ebenfalls dazu. Und danach ist eine Stärkung in einem der vielen Restaurants in Little Italy nötig. Eine ganze Straße nur mit italienischen Restaurants, Herz, was willst du mehr. Das war ein schöner Abschluss für diesen Tag.

 Stadtteile von New York

 

Wir wollten natürlich auch unsere unmittelbare Umgebung erkunden. Uns fielen die vielen Kirchen der unterschiedlichsten Glaubensrichtungen auf. Unser Hotel lag an der 96th Straße, eine Querstraße weiter war die Amsterdam Avenue, eine Straße mit vielen kleinen Gemischtwarenläden und Häusern mit Feuertreppen seitwärts, wie man sie eben aus den amerikanischen Filmen kennt. Hier war es nicht so trubelig und wir hatten Muße zum Verweilen. An der 103th Straße, Ecke Amsterdam Avenue gab es einen Bäcker „La Toulousian“, ein Franzose, der vor vielen Jahren mit seiner Frau aus Frankreich nach NY gekommen war. Dieser Bäcker ist wirklich ein Geheimtipp. Noch nie habe ich so köstliches frisches Brot gegessen. Er macht auch alle Kuchen und Torten selbst. Dort nahmen wir täglich unser Frühstück ein und konnten Milchkaffee in Porzellan-Tassen trinken, nicht in Pappbechern. Welch ein Genuss.

 

Leider gingen die fünf Tage viel zu schnell vorbei. Wir beschlossen, wieder zu kommen, denn New York hat noch so viel zu bieten.

 

Dorothea und Felix L.

 

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