Arizonas Canyons, Nationalparks und Naturmonumente

Arizonas Canyons, Nationalparks und Naturmonumente

Trockene, karge Wüstenlandschaften, leuchtend roter Sand und unzählige, kurios bis bizarr geformte Kakteen – so typisch dieses Bild des im Südwesten der USA gelegenen Bundesstaates Arizona auch klingen mag, weltberühmt ist er doch zweifellos für seine spektakulären Landschaften aus tiefen Canyons und schroffen Felsen. Nicht von ungefähr trägt Arizona den bekannten Beinamen „Grand Canyon State“. Dass der Bundesstaat darüber hinaus jedoch noch deutlich mehr atemberaubenden Landschaftseindrücke und Naturwunder zu bieten hat, zeigt die nachfolgende Auflistung besonderer Nationalparks und Naturmonumente.

Buckskin Mountain State Park – ein Zusammenspiel aus Bergen und Seen

Buckskin Mountain State ParkUrlauber mit einer besonderen Beziehung zum Element Wasser sind im Buckskin Mountain State Park bestens aufgehoben, denn dieser umfasst eine etwa 680 ha große Halbinsel einer Mäanderschleife des Colorado Rivers im Nordwesten Arizonas an der Grenze nach Kalifornien. Im Park selber können Besucher die Vielfalt des Wassersports erleben, denn neben Badebuchten und –stränden entlang des Flussufers ist der Fluss selbst auch mit Motorbooten jeglicher Art befahrbar. Ebenso finden Hobbyangler im Buckskin Mountain State Park hervorragende Bedingungen vor. Neben dem als „Catfish“ bekannten Gabelwelses beißen mit ein bisschen Glück und Geduld auch Katzenwelse sowie verschiedenste Barscharten. Beliebt ist der Park zudem bei Campern, die hier am Ufer des Colorado Rivers bestens ausgestattete Stellplätze und abwechslungsreiches Freizeitangebot vorfinden. Und diejenigen, die gerne auch mal wieder festen Boden unter den Füßen haben möchten, können sich darüber hinaus auf einen der zahlreichen Wanderwege in die umliegende Berg- und Felslandschaft der Buckskin Mountains begeben.

Canyon de Chelly National Monument – eine spektakuläre Felsschlucht im Land der Navajo

Canyon De Chelly National MonumentMitten im Colorado-Plateau im Nordosten Arizonas lädt ein weiteres flächiges Monument Besucher zum Staunen ein. Das Canyon de Chelly National Monument umfasst auf seiner Fläche von etwa 340 km² drei äußerst sehenswerte Schluchten. Zum einen den namensgebenden und 43 km langen „Canyon de Chelly“. Zum zweiten den „Canyon del Muerto“ mit 29 km Länge sowie als drittes den 16 km langen „Monument Canyon“. Nicht nur seine Lage im Gebiet der Navajo-Indianer, sondern auch sein abgeleiteter Name vom Navajo-Wort „Tséyi, welches übersetzt „Felssschlucht“ bedeutet,  zeugen von einer engen historischen Verbindung mit den Ureinwohnern des nordamerikanischen Kontinents. Auch unter den zahlreichen bis heute noch erhaltenen Siedlungsspuren im Gebiet, die bis in die Zeit vor 4.500 Jahren zurückreichen, spielen die Ruinenstätten der Navajo- und Pueblo-Indianer eine bedeutende Rolle.

Der Name des Wahrzeichens, zweier etwa 240 m hohen Felsnadeln namens „Spider Rock“ geht auf die Mythologie der Navajo zurück. Die Siedlung „White House Ruin“ ist die zweite Sehenswürdigkeit des „Canyon de Chelly“ und geht auf die Kultur der Pueblo-Indianer zurück. Weitere Ruinenstätten der Pueblo lassen sich im „Canyon del Muerto“ entdecken und bestaunen.

Chiricahua National Monument – Eine wundersame Felslandschaft

Chiricahuas National MonumentDas südöstlich der Stadt Willcox gelegene Monument ist weithin bekannt für seine mythisch anmutenden Felsformationen, vor allem den wirklich spektakulären „Hoodoos“. Hierbei handelt es sich um turmartige Gebilde, die jahrhunderte- bis jahrtausendelange Erosion durch vom Wind aufgewirbelte Sandkörner in das weiche Kalkgestein geschliffen worden sind. Ihren ungewöhnlichen Name „Hoodoo“ verdanken die Felstürme ihrer besonderen Form, der an einen indianischen Totempfahl erinnert, den „Hoodoo“ ist eine vor allem in den Südstaaten der USA unter der afroamerikanischen verbreitete religiöse Lehre mit magischen Elementen. Und geradezu magisch und unnatürlich erscheinen diese zwischen anderthalb und fast 50 m hohen Felsnadeln auch, wenn sie ihre langen und mitunter kunstvoll geformten Schatten auf den sandigen Boden der aufregenden Berglandschaft werfen. Zum Erkunden dieser einmaligen Szenerie stehen Besuchern verschiedene Wanderwege zur Verfügung. Die wahrscheinlich aufregendsten Aussichten und faszinierendsten „Hoodoos“ vereint der gut 15 Kilometer lange „Big-Loop-Trail“, der einen wunderbaren Tagesausflug darstellt.

Grand Canyon  – das Wahrzeichen Arizonas

Grand CanyonEs mag größere und auch tiefere Canyons auf der Welt geben, doch keine dieser Schluchten ist so weltbekannt wie der Grand Canyon in den USA. Der durch den Colorado River an seiner tiefsten Stelle fast zwei Kilometer in das Gestein des Colorado-Plateau gegrabene Grand Canyon gibt den jährlichen Millionen an Besuchern einen Einblick in mehr als zwei Millionen Jahre der Erdgeschichte. Nicht minder spektakulär sind jedoch die Ausblicke in die Tiefen der Schlucht sowie auf die aufgrund der unterschiedlichen Gesteinsschichten in den verschiedensten Erd- und Rottönen schimmernden Felswände. Wer den Grand Canyon aus der Nähe bewundern möchte, der sollte unbedingt auf den Pfaden des „South Kibab Trails“ oder des „Bright Angel Trails“ am South Rim wandeln. Dies können Besucher sowohl zu Fuß als auch auf den Rücken genügsamer Esel.

Am West Rim wartet zudem ein weiteres Erlebnis auf Besucher. Die Aussicht vom „Grand Canyon Skywalk“, einer 1.200 m über dem Grund der Schlucht befindlichen und 20 m in den Canyon hineinragende Aussichtsplattform. Der besondere Reiz daran ist der Glasboden der Brücke, der den Eindruck vermittelt, man würde über dem Grand Canyon schweben.

Sterne beobachten in ArizonaGrand Canyon Star Party

Montezuma Castle National Monument – Häuser aus Fels in einer Landschaft ohne Wasser

Montezuma Castle National MonumentAuch wenn dieses Monument den Namen des großen Aztekenherrschers trägt, so hat es darüber hinaus doch rein gar nichts mit Montezuma gemein. Der Name stammt noch aus den Zeiten der europäischen Einwanderer, die diese eindrucksvollen, auf kunstvolle Art und Weise in die Felshänge des Beaver Creeks gehauenen Felshäuser fälschlicherweise für einen prachtvollen Aztekenpalast hielten und daraufhin nach dem berühmten Aztekenkönig benannten. Doch ursprünglich handelt es sich bei diesen eindrucksvollen Felshäusern, um Felsbehausungen der Sinagua-Indianer aus dem 12. Jahrhundert. Die ehemals über 5 Etagen verteilten 20 Räume sind heute nur noch als Ruinen erhalten und einzig von außen zu besichtigen. Wer einen längeren Aufenthalt plant, findet im nahe gelegenen „Coconino National Forest“ oder in den benachbarten Orten Flagstaff und Sedona von einfachen Campingplätzen bis hin zu luxuriösen Sterne-Hotels verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten.

Tonto National Bridge State Park – die womöglich größte natürliche Kalkstein-Brücke der Welt

Tonto Natural BridgeNamensgebend für diesen etwa 20 km nordöstlich der Stadt Payson gelegenen Park ist eine natürliche Felsbrücke aus Kalkgestein. Auf einer Länge von 45 m überspannt der Brückenbogen eine Höhe von gut 56 m. Entstanden ist diese Brücke durch die Erosionskraft des Pine Creek, eines ganzjährig wasserführenden Stroms, der infolge mitgeführten Materials langsam, aber stetig die ursprünglich bestehende Felswand durchbrochen und kontinuierlich unterhöhlt hat, sodass eine große Felsöffnung entstanden ist. Entdeckt hat dieses besondere Naturmonument der aus Schottland stammende Einwanderer David Gowan, der auf der Flucht vor den Apachen diese natürliche Felsbrücke querte und dabei eine kleine Felshöhle unter dem Brückenbogen entdeckte, in der er sich schließlich drei Tage lang erfolgreich vor seinen Verfolgern versteckte.

Doch neben dieser eindrucksvollen Brücke können Besucher auf ihren Wanderungen über den „Bridge Trail“, „Waterfall Trail“ und „River Trail“ noch weitere grandiose Aussichten auf die einmalige Natur des Parks genießen und mit ein bisschen Glück auch Adler, Pumas, Kojoten, Luchse oder Schwarzbären in den weiträumigen Eichenwäldern entdecken.

photocredits: Arizona Office of Tourism

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