Clevere Urlaubsplanung – Wie stelle ich die Reisekasse am besten zusammen?

Clevere Urlaubsplanung – Wie stelle ich die Reisekasse am besten zusammen?

Urlaubszeit ist Erholungszeit. Endlich kann man einmal ausspannen, die Seele baumeln lassen und Urlaub vom Alltag machen. Damit der Urlaub jedoch auch wirklich zur schönsten Zeit des Jahres wird, müssen im Vorfeld einige Vorbereitungen getroffen werden. Dazu gehört mitunter auch die Zusammenstellung der Reisekasse. Der Bundesverband deutscher Banken empfiehlt dabei, auf einen Mix aus verschiedenen Zahlungsmitteln zu setzen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Welche Möglichkeiten für Zahlungen gibt es in den USA generell?

Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt es auch in puncto Zahlungsmitteln recht viele Optionen. Grundsätzlich sehr beliebt ist die Kreditkarte, doch auch Bargeld und Traveler Checks stellen eine durchaus interessante Ergänzung zum Plastikgeld dar.

Die Kreditkarte – in den USA ein sehr wichtiger Helfer

In den USA weist die Kreditkarte als Zahlungsmittel eine wesentlich größere Beliebtheit auf als hierzulande. Laut des Nilson Reports aus dem Jahr 2011 konnte allein American Express durch Kreditkarten einen Jahresumsatz von knapp 460 Milliarden Dollar und damit mehr als alle Kreditkartenanbieter in Deutschland zusammen erzielen. Aufgrund der großen Beliebtheit der Kreditkarte wird diesen in den USA sehr häufig genutzt und man kann in fast jedem Geschäft bargeldlos bezahlen. Darüber hinaus benötigt man beim Check-In im Hotel eine Kreditkarte und es lassen sich einige Verträge wie zum Beispiel eine Mietwagenreservierung nur dann abschließen, wenn man eine Kreditkarte vorlegen kann.

Da viele Kreditkartenanbieter hierzulande weltweit kostenfreie Bargeldabhebungen zur Verfügung stellen, kann man mit seiner Visa Karte oder der Mastercard an jedem teilnehmenden Geldautomaten der USA kostenfrei Bargeld in der Landeswährung Dollar abheben. Auf diese Weise lässt sich mitunter die Wechselgebühr sparen, die beim Währungsumtausch von Euro in Dollar andernfalls anfällt.

In den letzten Jahren haben die Kreditkarten Anbieter zudem hart daran gearbeitet, die Karten zu einem sehr sicheren Zahlungsmitteln zu machen. Durch die Einführung des EMV-Sicherheitschips, der zumindest in Europa sehr gut funktioniert, werden das Ausspionieren von Daten sowie die Kopie der Karten deutlich erschwert. Auch wenn in den USA nach wie vor der alte Magnetstreifen verwendet wird, können die Banken den Schaden in einem Betrugsfall durch ein schnelles Notfall-System begrenzen. Im Regelfall haftet der Karteninhaber für solche Schäden nicht, solange keine grobe Fahrlässigkeit vorliegt. Laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs (Az.: XI ZR 370/10) aus dem Jahr 2011 muss im Falle einer nicht autorisierten Abhebung mittlerweile sogar die Bank nachweisen, dass der Kunde fahrlässig gehandelt hat.

Die wichtigsten Aspekte zur Kreditkarte im Überblick:

  • In den USA das beliebteste Zahlungsmittel
  • Bequem bargeldlos zahlen
  • Bargeld in der Landeswährung an allen teilnehmenden Geldautomaten abheben und Wechselgebühren sparen
  • Sicheres Zahlungsmittel

Bargeld – eine kleine Reserve reicht aus

BargeldIn allen Geschäften der USA wird Bargeld akzeptiert. Trotzdem sollte man nicht zu viel Bargeld mit sich führen, da bei einem eventuellen Diebstahl der Verlust besonders groß ist. Wenn Traveler Checks oder eine Kreditkarte gestohlen werden, lässt sich der Schaden hingegen relativ einfach begrenzen. Ein voriger Währungstausch bringt zudem recht hohe Gebühren mit sich. Aus diesem Grund ist es sinnvoller, entweder einen Währungstausch im Urlaubsland vorzunehmen oder gleich mit der Kreditkarte am Geldautomaten Bargeld in der Landeswährung abzuheben. Viele Kartenmodelle bieten diesen Service mittlerweile kostenfrei an, so dass sich die Gebühren sparen lassen. Ein kleines Bargeld-Polster ist vor allem auf kleineren Abenteuer-Trips in entlegenere Gebiete sinnvoll, falls dort eine Kreditkarte nicht akzeptiert wird.

Die wichtigsten Aspekte zum Bargeld als Zahlungsmittel:

  • Gute Reserve
  • Nur kleine Mengen mitführen, um den Verlust bei einem Diebstahl zu minimieren
  • Währungstausch auch im Urlaubsland möglich
  • Bei Abstechern in entlegene Gebiete ist ein Bargeld-Polster ratsam

Traveler Checks – als Back-Up sehr interessant

Traveler Checks werden heute zwar immer seltener verwendet, stellen aber als Back-Up nach wie vor einen guten Beitrag zum Zahlungsmittel-Mix dar. Sie sind sehr flexibel nutzbar, denn sie können sowohl für eine Barauszahlung als auch als Zahlungsmittel für den Einkauf von Waren verwendet werden. Bei der Ausgabe durch die Bank unterschreibt der Kunde alle Traveler Checks einmal und muss diese bei Ausgabe an einen Händler ein zweites Mal unterzeichnen. Somit kann der Händler herausfinden, ob es sich beim Kunden um den Inhaber der Checks handelt. Traveler Checks sollten vor allem als Back-Up mitgeführt werden, falls die Kreditkarte nicht funktioniert oder ein anderer finanzieller Notfall eintrifft.

EC-Karte – in Amerika mittlerweile bekannter

Wer seine EC-Karte in den USA einsetzen möchte, sollte darauf achten, dass diese das Maestro oder Cirrus-Symbol aufweist. Nur solche EC-Karten werden von den Zahlungssystemen und Geldautomaten in den USA unterstützt. Eine Barabhebung ist zwar durchaus möglich, für den Bargeldbezug können jedoch gerade bei Fremdbanken sehr hohe Gebühren entstehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich vorher über die Gebühren der einzelnen Banken zu informieren, denn so lassen sich die Kosten minimieren. Wer die EC-Karte für bargeldlose Zahlungen nutzen möchte, findet mittlerweile viele Möglichkeiten dafür vor. So nehmen Discounter in den USA neben der Kreditkarte häufig auch EC-Karten für eine bargeldlose Zahlung an. Für die Zahlung mit der EC-Karte kann jedoch eine pauschale Gebühr berechnet werden, die sich gerade bei kleineren Zahlungsbeträgen stark auf die Kosten auswirkt.

Welche verschiedenen Zahlungsmittel sollte man wählen?

Um Risiken zu vermeiden, ist es wichtig, auf einen Mix aus verschiedenen Zahlungsmitteln zu bauen. Auf diese Weise besteht immer eine Handlungsalternative, wenn ein Zahlungskanal aus technischen oder sonstigen Gründen ausfällt. Dabei ist es auch wichtig, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Gerade deshalb sollte vorher eine Kreditkarte ausgewählt werden, die keine Auslandsnutzungsgebühren mit sich bringt und darüber hinaus weltweit kostenfreie Bargeldabhebungen garantiert. Mit dem richtigen Modell kann man so nicht nur kostenfrei Bargeld in Dollar abheben und damit die Wechselgebühren, die ansonsten für einen Tausch der Währung von Euro in Dollar anfallen würden, sparen, sondern auch von kostenfreien bargeldlosen Zahlungen profitieren. Zusätzliche Varianten stellen EC-Karte sowie Traveler Checks dar wobei die EC-Karte nicht unbedingt benötigt wird, weil die Akzeptanz der Händler wesentlich geringer ist als hierzulande und ihre Nutzung häufig recht hohe Gebühren mit sich bringt. Traveler Checks sind bei Verlust versichert und sichern somit das finanzielle Reiseportfolio ab, sollten jedoch eher als Back-Up angesehen werden.

Die wichtigsten Aspekte zum Thema Zahlungsmittel im Überblick:

  • Reisekasse so günstig, bequem und sicher wie möglich ausstatten
  • Kreditkarten bieten viel Komfort und mitunter auch große Sparmöglichkeiten
  • Bargeld sollte als Notreserve mitgeführt werden (Begrenzung auf kleine Summen)
  • Traveler Checks sowie die EC-Karte können zusätzliche Ergänzungen für den Notfall darstellen

Welche Zahlungsmittel werden in den USA bzw. Kanada akzeptiert?

KreditkartenSowohl in Kanada als auch in den USA ist die Kreditkarte sehr weit verbreitet und weist zudem eine äußerst hohe Akzeptanz auf. Sehr viele Geschäfts, Hotels, Autovermietungen und Restaurants bieten die Möglichkeit, mit der Kreditkarte bargeldlos zu bezahlen. Die Zahlungen verlaufen dabei sehr unkompliziert und bringen lediglich eine Auslandsnutzungsgebühr zwischen 1,00 und 1,75% des Umsatzes mit sich. Einige Kreditkartenmodelle verzichten zudem auch auf diese Gebühr, so dass die Kreditkarte ein äußerst günstiges Zahlungsmittel darstellt.

EC-Karten haben in Kanada und auch in den USA bei weitem keine so große Verbreitung wie in Deutschland. Trotzdem gibt es mittlerweile zahlreiche Geldautomaten, an denen Barabhebungen getätigt werden können. Europäische Unternehmen mit Filialen in den USA bieten zudem auch die Möglichkeit, dort mit der EC-Karte Zahlungen durchzuführen.

Bargeld wird zwar in allen Geschäften akzeptiert, allerdings hat sich in den USA der Trend verstärkt, dass viele Händler eine Kreditkartenzahlung der Zahlung mit Bargeld vorziehen.

Traveler Checks kommen mehr und mehr aus der Mode, weil die heutigen Kreditkarten-Funktionen diese Zahlungsmöglichkeit überflüssig machen. Trotzdem werden sie noch in vielen Geschäften akzeptiert und können die Reisekasse sehr gut ergänzen.

Bargeldnutzung – worauf sollte man achten?

Während in den USA mit dem US-Dollar (Umrechnungskurs Mitte September 2012: 1 Euro sind ca. 1,28 US-Dollar) bezahlt wird, gibt es in Kanada den kanadischen Dollar (Umrechnungskurs Mitte September 2012: 1 Euro sind ca. 1,26 kanadische Dollar). Beide Währungen gelten als sehr wertstabil und werden von allen Händlern im jeweiligen Land akzeptiert.

Muss ich Geld in die einheimische Währung wechseln?

Gerade der US-Dollar gilt als Weltwährung und genießt deshalb auch ein sehr hohes Ansehen. In größeren Hotels kann mitunter durchaus auch in Euro bezahlt werden, jedoch wird bei Barzahlungen im Regelfall die einheimische Währung erwartet.

Wo sollte der Währungswechsel im Hinblick auf die Kosten stattfinden?

Bargeld am Geldautomat abhebenWer in die USA oder nach Kanada reisen möchte, kann man den Währungswechsel im Zielland vornehmen. Dort bieten anerkannte Banken und Wechselstuben häufig bessere Kurse als hierzulande. Ferner ist es wichtig, sich nicht von unseriösen Geldwechslern betrügen zu lassen. Aus diesem Grund erscheint es sinnvoll, nur offizielle Wechselstuben oder Banken in Anspruch zu nehmen. Die Kosten belaufen sich dabei je nach Anbieter zwischen 0,5 und 3% der Tauschsumme. Wer diese Kosten einsparen möchte, kann Bargeld alternativ mit der eigenen Kreditkarte abheben. Mittlerweile bieten nicht wenige Direktbanken Kreditkarten an, mit denen die Bargeldversorgung auch im Ausland kostenfrei ist. So kann man an jedem passenden Geldautomaten kostenfrei Bargeld in der jeweiligen Landeswährung beziehen. Auf diese Weise werden die Wechselgebühren eingespart, was den Urlaub günstiger macht.

Kreditkarten – eine kleine Einführung

Aktuell gibt es 4 Arten von Kreditkarten, die jedoch nicht alle so genannt werden und die sich im Zeitpunkt der Rückzahlung unterscheiden. Die klassische EC-Karte bietet die Möglichkeit der bargeldlosen Zahlung, die Umsätze werden hier wenige Tage später vom eigenen Girokonto abgebucht. Eine Charge Karte funktioniert wie eine normale Kreditkarte, nur dass die aufgelaufenen Umsätze jeweils zum Monatsende komplett beglichen werden. Bei der Standard-Kreditkarte muss hingegen nur ein kleiner Teil der Umsätze sofort beglichen werden und der Rest wird als Kredit vergeben. Das andere Extrem stellt hingegen die Prepaid Kreditkarte da, denn hier muss vorher ein Guthaben aufgeladen werden, um die Karte überhaupt benutzen zu können.

Wo liegen die Unterschiede zwischen normalen Kreditkarten und Prepaid-Karten?

Neben der Tatsache, dass eine Prepaid Karte vor der Nutzung aufgeladen werden muss, gibt es jedoch auch noch andere Unterschiede zu den klassischen Kartenmodellen. So kann eine Prepaid Kreditkarte beispielsweise nur im Guthaben geführt werden. Die Bank vergibt also keinerlei Kredit an den Karteninhaber, was zwar einerseits finanzielle Flexibilität kostet, andererseits aber auch für einen Überschuldungsschutz sorgt und den Karteninhaber im Falle eines Diebstahls der Karte zusätzlich absichert, schließlich kann nur das Guthaben abgehoben werden, das zuvor auf das Kartenkonto eingezahlt wurde. Zudem kann ein Prepaid-Modell auch dann beantragt werden, wenn der Interessent einen negativen SCHUFA-Eintrag vorweist. In puncto Akzeptanz gibt es rein rechtlich kaum Unterschiede. In ländlichen Gebieten kann es jedoch zu Problemen kommen, weil Prepaid-Karten keine Hochprägung aufweisen. Wird also ein mechanisches Lesegerät verwendet, ist die Karte unter Umständen nicht lesbar.

Die Unterscheide zwischen Prepaid-Karten und klassischen Kreditkarten im Überblick:

  • Prepaid Karten können nur im Guthaben geführt werden und müssen aufgeladen werden (automatischer Überschuldungsschutz)
  • Eine Prepaid-Kreditkarte wird auch bei negativer SCHUFA vergeben
  • Klassische Kreditkarten bieten mehr finanzielle Flexibilität
  • Aufgrund fehlender Hochprägung können mechanische Lesegeräte Prepaid-Karten nicht lesen

Tipps zum Thema Reisekasse

Ein Urlaub in den USA stellt einen absoluten Höhepunkt in der Urlaubsplanung dar. Mit der richtigen Vorbereitung kann auch in finanzieller Hinsicht nichts schief gehen. Als Zahlungsmittel sollte vor allem die Kreditkarte eine wichtige Rolle spielen. Wer zudem einen vielseitigen Mix aus Bargeld, EC-Karte und Reisechecks zusammenstellt, braucht sich um finanzielle Aspekte keine Sorgen mehr zu machen.

Redaktioneller Hinweis

Diese Tipps und Informationen wurden Ihnen von den Experten des Vergleichsportals Kreditkartenvergleich.net zur Verfügung gestellt. Auf dieser Seite finden Sie eine stetig aktuelle Übersicht sämtlicher Kreditkarten. Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne jederzeit an die Redaktion des Portals wenden.

Stand: September 2012

1 Kommentar

  1. Jobi

    Guter Artikel zu einem interessanten Thema. Lohnt sich echt zu lesen…

    Gruß
    Jobi
    .
    .

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