Kansas und Oklahoma: das Herzstück der USA mit Cowboys und Indianern

Kansas und Oklahoma: das Herzstück der USA mit Cowboys und Indianern

Kansas und Oklahoma liegen im Herzen der USA. Die Form Oklahomas gleicht einer Hand mit einem nach Westen ausgestrecktem Zeigefinger. Der 46. Bundesstaat trennt Kansas im Norden von Texas im Süden. Beide Bundesstaaten verkörpern den „Wilden Westen“ mit Cowboys, Rinderzucht und natürlich Indianern. Die, in Kansas und Oklahoma lebenden, indianischen Völker pflegen und leben weiterhin ihre Bräuche und lassen Besucher gern daran teilhaben.

 

 

Indianer und ihre Kultur

 

Indianerzelte in der Nacht

Der Name des Bundesstaates Kansas leitet sich von dem Wort „Kansa“ ab. Es bedeutet in der Sioux-Indianer-Sprache „Volk des Südwinds“. „Okla homma“ wiederrum kommt aus einer anderen Indianer-Sprache, die Sprache der Choctaw und heißt „rote Menschen“. So bezeichneten sie die Urbevölkerung in der Region und verleihten dem Bundesstaat einen geschichtlich bedeutenden Namen. Mittlerweile leben fast 40 der über 560 Indianerstämmer in dieser Region.

 

Im Jahre 1803 kaufte der US-Präsident Thomas Jefferson das Land dem französischen Kaiser Napoleon ab und erklärte das Land westlich des Mississippi zum Indian Territory. Aus dem Grund sammelte sich eine große Anzahl an Indianervölker hier an.

 

Powwows

 

Jährlich finden über 50 Powwows in Kansas und Oklahoma statt und verkörpern weiterhin die Kultur der Ureinwohner. Der grundlegende Zweck lag in der Stärkung der Gemeinschaft und das Pflegen der Traditionen. Das Wort „powwaw“, aus der Sprache der Narragansett-Indianer, bedeutet „spiritueller Führer“.

 

Indianischer Tänzer beim Standing Bear Powwow

Heute beschreibt es die Versammlung der Stämme und das Zusammentreffen der Familien unter Leitung des „Master of Ceremonies“. Alte Bestandteile der Feste wurden beibehalten und neue Aspekte, wie z.B. die Wahl einer „Miss Indian“, Rodeos oder sportliche Turniere, kamen hinzu.

 

Teil des Powwow sind unter anderem Tanzwettbewerbe. Täglich, vor Beginn der Tanzveranstaltungen, findet eine Eröffnungsfeier, die Grand Entry, statt, die mit dem Einzug der Teilnehmer einhergeht. Die täglichen Tänze werden von einer Gruppe von mindestens fünf Sängern und rhythmischen Trommelklängen begleitet. Sie drücken damit ihren Stolz und ihre Stammeszugehörigkeit aus. Das belegen auch die Verkaufsstände mit indianischer Handwerkskunst, die sich rings um die Tanzarena, zusammen mit Imbissständen, versammeln.

 

Powwow Tänzer Michael Roberts

Anfang Juni findet jedes Jahr das Red Earth Native American Cultural Festival in Oklahoma City’s statt. Es zählt zu den Veranstaltungshöhepunkten. Im September erinnert in Ponca City (Oklahoma) das Standing Bear Pow Wow an Häuptling Standing Bear. Er lebte 1829 bis 1908 und hatte erfolgreich gegen die Umsiedlung seines Volkes geklagt. Der Standing Bear Park und Museum erinnert an ihn. Das Museum dient aber auch als Kulturzentrum für die in der Region lebenden Indianer-Stämme.

 

Das Indian Peace Treaty Pageant in Medicine Lodge (Kansas) im September belegt die friedlichen Abkommen zwischen weißen Siedlern und Indianern. Abgesehen von einer Show, in der die historischen Ereignisse dargeboten werden, findet neben einem Powwow auch ein Ranch Rodeo statt.

 

indianische Kulturzentren

 

Chickasaw Cultural Center

 

Kulturelle Einblicke in die Bräuche der Indianer geben Museen. Hier zu erwähnen, wäre das Cherokee Heritage Center in Tahlaquah südöstlich von Tulsa (Oklahoma) und das Chickasaw Cultural Center in Sulphur nahe Oklahoma Citys. Das Comanche National Museum in Lawton (Oklahoma) wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und die ausgestellte Kunst bezieht sich auf Comache Kultur in der Vergangenheit und der Gegenwart.

 

 

Cowboys, Rinder und rauchende Colts

 

Cattle Drive

In Kansas und Oklahoma gehören bei vielen die Cowboy Stiefel zur täglichen Bekleidung. Damals wie heute ist das Herzstück der USA durch Rinderzucht geprägt und kein Mythos. Aber warum ist das so?

 

Zwischen 1867 und 1887 trieb man Rinder aus Texas auf dem Chisholm Trail durch Oklahoma nach Abilene in Kansas, um sie dort auf Eisenbahnwagons zu verladen, von wo aus sie nach Osten transportiert wurden. Der Rinderpreis war im Osten der USA zehnfach höher als in Texas. Noch heut kann man abschnittsweise dem US Highway 81 folgen.

 

2017 feiert dieser Cattle Drive seinen 150. Geburtstag und wird mit Veranstaltungen sowie historischen Ausstellungen rund um den Viehtrieb gepflastert sein.

 

im Little Joe Boots in Stockyards City kann man Cowboy Stiefel kaufen

Stockyards im Westen der USA sind Höfe, auf denen Rinder versteigert werden. In Oklahoma City („OKC“) gibt es den bekannten Oklahoma National Stockyards, in dem heute noch bis zu 10.000 Rinder am Tag versteigert werden. Wo früher Saloons neben Bordellen lagen, befindet sich heute in den renovierten Gebäuden Büros, Restaurants, Bars und Geschäfte: im Little Joe Boots kann man die typischen Cowboy-Stiefel kaufen und das Shorty’s Hattery vertreibt Cowboy-Hüte.

 

Zu erwähnen wäre auch das Centennial Rodeo Opry. Es ist ein Theater mit Country Music, in dem jeden Samstag familienorientierte Shows aufgeführt werden.

 

Das Cowboy Leben damals und der Cowboy Alltag heute

 

in Old Cowtown werden die Longhorns durch die Straßen getrieben

Das Wild West Feeling kann man in Kansas und Oklahoma überall einfangen. Sehr interessant für Besucher der Region ist das National Cowboy & Western Heritage Museum in OKC.

 

In Old Cowtown in Wichita kann man sich so richtig in das Leben der Cowboys des Wilden Westens hineinversetzen, denn Old Cowtown ist ein Freilichtmuseum mit, zum Teil, Originalbauten. Kostümierte Guides erwecken das Leben von damals zu neuem Leben und unterhalten mit zusätzlichen kleinen Aufführungen Jung und Alt.

 

Feuergefecht im Boot Hill Museum

Die TV-Serie „Rauchende Colts“ („Gunsmoke“) erlangte für die 28.000-Seelen-Stadt Dodge City im Südwesten von Kansas große Aufmerksamkeit und gilt seitdem als die Westernstadt schlechthin. Jährlich, während der Dodge City Days im Juli, aber auch im Freilichtmuseum Boot Hill Museum, rauchen noch täglich die Colts. Das Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Geist des Wilden Westens zu bewahren, die das Erbe der Region reflektieren. Besuchen Sie das lebendige Museum und erleben Sie die Geschichte der damaligen Zeit hautnah.

 

Flying W Ranch mit vielen Aktivitäten für Gäste rund um den Cowboy Alltag

Cowboy oder Cowgirl zu sein, ist auch heutzutage realisierbar. In Kansas und Oklahoma kann man auf Working Ranches als Gast aktiv werden. Ohne Luxus und Sonderbehandlung lernt man hier den täglichen Ablauf auf einer Ranch kennen: das Umsetzen der Herden auf andere Weiden, das Brennen der Kälber und das Einfangen sowie Zureiten der Pferde.

 

Die Island Guest Ranch im Nordwesten Oklahomas und die Flying W Ranch in Kansas’ Flint Hills sind mit über 4.000 Stück Vieh und eigener Pferdezucht echte Working Ranches und man bekommt einen realen Eindruck von dem Cowboy-Alltag. Zu erwähnen wäre auch die A Bar Ranch at Rock Creek in Claremore (Oklahoma), die direkt an der Old Route 66 gelegen ist.

 

Rodeos – echte Cowboy Kultur

 

Rodeos zählen zu dem „Nationalsport“ der Cowboys. Die Saison dauert von April bis November. Zu unterscheiden sind hier die professionellen Rodeos und die Ranch Rodeos mit jeder Menge Spaß, Barbecue und Country Music. Zu den unterhaltsamsten Rodeos zählen das Peace Treaty’s Kansas Championship Ranch Rodeo in Medicine Lodge (Kansas) und das OCA Range Roundup in Guthrie (Oklahoma).

 

Bullenreiten auf einem Rodeo in Kansas/ Oklahoma

 

Auf den Ranch Rodeos stehen die täglichen Rancharbeit und das Teamwork im Vordergrund. Beurteilt werden hier u.a. das Brennen von Kälbern und das Sortieren der Tiere. Bei den Pro-Rodeos hingegen geht es ums Kräftemessen an sich. Dabei werden Wettkämpfe durchgeführt, wie das Zureiten wilder Pferde bzw. Stiere (Bronc oder Bull Riding), das Einfangen von Kälbern oder Stieren mit dem Lasso (Roping)sowie das Niederringen eines Stiers mit Körperkraft (Steer Wrestling).

 

 

 

Veranstaltungshighlights

 

Das kulturelle Programm in Kansas und Oklahoma ist vielseitig. Indianische Powwows, spannende Rodeos, zahlreiche Musikfestivals und kulinarische Veranstaltungen finden von April bis Oktober statt. Country Music und Bluegrass Festivals (letzteres häufig kombiniert mit Barbecues) sind ebenfalls Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen.

 

Veranstaltungskalender mit den Event Highlights in Kansas und Oklahoma

 

 

So schmeckts im Heartland – Steaks, Burger und Barbecues

 

Barbecue Rippchen photocredit TravelOklahoma

Im Herzen der USA verbindet die Menschen eine Leidenschaft: das Essen. Aus dem Grund hat Oklahoma sogar ein Nationalgericht, wozu u.a. Schweinerippchen, Würstchen, Bohnen und Pie gehören. Kansas hingegen gilt als Barbecue-Hochburg und hat sich ganz dem Grillen von Rinder- und Schweinesteaks, Rippchen und Bratwürsten gewidmet.

 

Beim Barbecue, kurz BBQ, wird mariniertes Fleisch in Grill-Smokern über offenem Holzfeuer bei mäßiger Temperatur zart gegart. Viele haben ihr eigenes Rezept und die Marinade, das verwendete Holz, etc. sind oft ein Geheimnis. Serviert wird das köstliche Fleisch in großen Portionen mit viel Soße und leckeren Beilagen. Die Festivals mit BBQ-Wettbewerben sollte man sich bei einem Besuch im Heartland nicht entgehen lassen. Im Veranstaltungskalender findet man einige Events hierzu.

 

Burger – sättigender Genuss photocredit: TravelOklahoma

Rindersteaks gehören in Kansas und Oklahoma selbstverständlich auf jede Speisekarte. T-Bone, Ribeye und Filet Mignon sind immer eine ausgezeichnete Wahl und lassen beim Lesen der Karte bereits das Wasser im Mund zusammenlaufen. Burger sind, ohne Frage, ebenfalls ein weitverbreiteter Genuss und dazu sogar etwas preisgünstiger. Es werden nicht nur Burger aus Rindfleisch angeboten, wie die Spezialität aus Kansas – der Onion Burger, sondern auch aus Bisonfleisch.

 

 

Abwechslung auf den Tisch

 

In den letzten Jahren befindet sich die Amerikanische Esskultur im Wandel. Man legt großen Wert auf Nachhaltigkeit sowie regionale Produkte und ist somit in Kansas und Oklahoma genau am richtigen Ort. Wochenmärkte und Bioprodukte sind gefragt wie nie zuvor und die Lebensmittel kommen frisch von der Farm direkt auf den Tisch.

 

guter Wein aus Kansas und Oklahoma

 

Beide Bundesstaaten können desweiteren auf eine wachsende Anzahl an Weingütern stolz sein. Wein ist daher eine köstliche Spezialität der Region und kann zum Essen serviert werden. Auch Weinverkostungen sind auf den Weinbergen von Kansas und den Weingütern in Oklahoma möglich und Wein-Wanderwege führen die Besucher direkt zu den köstlichsten Tropfen.

 

 

 

Biere im Tallgrass Tap House photocredit TravelKansas

Ebenso interessant ist die Craft-Beer-Szene. Ein breites Spektrum an Bieren steht in beiden Bundesstaaten zur Auswahl. Typisch bayrische Spezialitäten, aber auch mit neueren Innovationen wird experimentiert. Beliebte Brauereinen und Bars kann man unter den entsprechenden Links von Kansas und Oklahoma finden.

 

Die gemütlichen Brewpubs sind bei Bewohnern und Studenten gleichermaßen beliebt und bei einem Besuch kann man leicht Kontakte knüpfen. Hier einige Beispiele: Die älteste Brauerei in Wichita (Kansas) ist die Central Standard Brewing mit gemütlichem Brewpub. Im Ort Olathe, ebenfalls in Kansas, ist die Kleinbrauerei Flying Monkey Beer zu Hause. Ein beliebter Brewpub in Oklahoma City ist die Bricktown Brewery. Zwischen OKC und dem Unistädtchen Norman betreibt Andy Gmeiner, geboren in München, die Royal Bavaria Brewery mit Biergarten. Ideal wenn man auf der Reise Heimweh bekommt.

 

 

Auf in den Wilden Westen

 

Coboys und Indianer in Kansas & Oklahoma

Wenn beim Lesen die Lust aufkam, den noch lebendigen „Wilden Westen“ der USA zu besuchen, dann können wir die gleichnamige Reise „Cowboys und Indianer“ empfehlen. Sie besuchen auf der Mietwagenrundreise beide Staaten und haben die Möglichkeit alles Gelesene selbst zu besuchen und zu erleben. Auf in das historische Herz der USA und bereisen Sie die traditionsbehafteten Bundesstaaten Kansas und Oklahoma.

 

 

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert