Bryce Canyon Nationalpark im Westen der USA
Das natürliche Amphitheater
Rund zweitausend Meter über dem Meeresspiegel, am Rande des Paunsaugunt Plateaus, liegt der Bryce Canyon im Süden Uthas. Dieses Naturdenkmal ist hervorragend über den Highway 12 zu erreichen. Zwischen Las Vegas und Salt Lake City gelegen, lässt sich ein Besuch des Parks hervorragend in eine Rundreise durch die Weststaaten mit einbinden. Seinen Namen verdankt er übrigens dem Mormonen Ebenezer Bryce, der 1875 mit seiner Familie in diese Gegend kam, um beim Bau eines gewaltigen Bewässerungsgrabens zu helfen. Um den Holztransport aus den Wäldern zu vereinfachen, baute er eine Straße in die Pink Cliffs, die in einem natürlichen Amphitheater endete. Schon bald wurde dieser Platz Bryce’s Canyon genannt und auch als Mr. Bryce kurz danach wieder weiter zog, blieb der Name erhalten.
Im Bryce Canyon war es kein gewaltiger Fluss, der die eigenwilligen Felsformationen schuf. Tektonische Hebungen, Ablagerungen, Erosion und Elemente wie Wind, Regen und Frost meißelten die vielen spitzen Türmchen und Nadeln aus dem Gestein heraus. Eisenhaltige Sedimente und Spuren von Mangan färbten die Felsen in den verschiedensten Rot- und Orangetönen. Etwas fantasievoller und poetischer ist die Überlieferung der Paiute Indianer. Danach entstand diese bizarre Felsenwelt, als der Gott Coyote in seinem Zorn über die Menschen sie mit Farbe überschüttete und zu Stein verwandelte. Doch ganz gleich, welcher Erklärung man den Vorzug gibt, der Anblick, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Felsspitzen berühren und ein spektakuläres Farbenspiel entfachen, ist einfach überwältigend.
Aber nicht nur die Farben- und Formenvielfalt der Gesteinsschichten ist faszinierend, auch Fauna und Flora innerhalb des Canyons sind sehenswert. Jahrtausende alte Kiefern am Rainbow Point, mit 2778 Metern der höchste Punkt im Park, sind genauso beeindruckend wie Präriehunde, Pumas oder gar Schwarzbären, die jedoch nur sehr selten zu beobachten sind. Eher zu Gesicht bekommt der Besucher Rotwild oder die putzigen Ground Squirrels, die über die Wege huschen, um dann in Windeseile auf den nächsten Baum zu sausen. Wer genug Zeit hat, sollte es sich nicht nehmen lassen, den Canyon zu Fuß zu erkunden. Etliche Wege unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade bieten beeindruckende Einblicke in den Nationalpark. Das Nonplusultra dabei ist sicherlich der Under The Rim Trail, der auf 23 Meilen Länge den gesamten Canyon durchquert und in mehreren Tagen bewältigt werden kann. Die dafür erforderliche Genehmigung kann im Visitor Center eingeholt werden. Natürlich ist bei allen Wanderungen immer auf eine passende Ausrüstung – richtiges Schuhwerk und ausreichend Wasser – zu achten, auch sollte die Höhenlage nicht unterschätzt werden. Steht nicht so viel Zeit zur Verfügung, bietet sich die 18 Meilen lange Panoramastraße am oberen Rand des Canyons an. Zahlreiche Aussichtspunkte vermitteln einen atemberaubenden Überblick über die steinernen Türme und Pfeiler. Während der Monate Mai bis September werden auf dieser Strecke auch Shuttle Busse eingesetzt. Wer mit dem eigenen PKW oder Wohnmobil in den Park hineinfahren möchte, zahlt etwa $ 25,00 für ein Ticket, das sieben Tage lang gültig ist. Im Park gibt es Übernachtungsmöglichkeiten auf zwei einfach ausgestatteten Campingplätzen.
Die Felsenlandschaft des Bryce Canyon ist von einer einzigartigen Schönheit. Rau und doch verspielt – ein unvergesslicher Anblick und wir bringen Sie hin auf einer Rundreise im Westen der USA.
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