Entlang der Route 66 in Kansas & Oklahoma – im Herzen der USA

Entlang der Route 66 in Kansas & Oklahoma – im Herzen der USA

Die Route 66 ist, neben dem Highway No.1 in Kalifornien, eine der berühmtesten Straßen in den USA. Obwohl sie 1985 nach über 50 Jahren Geschichte offiziell aufgelöst wurde, ist die „Königin der Highways“ in Kansas und Oklahoma noch sehr präsent.

 

Rückblende

 

Route 66

Nach dem Aufschwung der Automobilindustrie erkannte man, dass eine Straße, durchgehende von Osten nach Westen, gebaut werden musste. Cyrus Avery aus Tulsa in Oklahoma und John Woodruff aus Missouri planten in den 1920-igern die Überlandstraße auf fast 4.000 km Länge zwischen Chicago und Los Angeles. 12 Jahre betrug die Bauzeit seit Baubeginn 1926. Durch 8 Bundesstaaten führte die Route 66, denn es war ihnen wichtig, möglichst viele Ortschaften an das Straßennetz anzubinden und nicht die kürzeste Strecke zu finden.

 

Der Hype um die Route 66 brachte die Kapazitäten schnell an ihre Grenzen. Ortsumgehungen wurden gebaut und Mitte der 50-iger Jahre wurde entschieden, eine modernere und breitere Straße, eine schnelle Interstate, zu erschaffen. Nach der offiziellen Schließung in den 80-iger Jahren und durch die Anbindung an das moderne Straßennetze mussten kleinere Lokale, Tankstellen und Geschäfte entlang der Route 66 schließen, weil ihre Lebensgrundlage ausblieb, da sie nunmehr vom Verkehr abgeschnitten waren.

 

Der Weg ist das Ziel

 

Route 66 – photocredit travelok.com

In Kansas und Oklahoma stehen die Abschnitte der Route 66 unter Denkmalschutz und sehr gut erhaltene Teilstücke sind hier zu finden. Über 600 km zieht sich die Route 66 durch Oklahoma und man kann dieser noch heute folgen. Der Abschnitt in Kansas beträgt zwar nur 20 km, aber erwartet die Besucher mit sehenswerten Attraktionen.

 

Wer der Route 66 von Chicago durch Illinois, Kansas und Oklahoma auf diesem besonderen Teilstück folgen möchte, dem ist die einzigartige Reise „Die 66 – auf und davon“ zu empfehlen.

 

Highlights am Straßenrand

 

Wie bereits erwähnt, führt nur eine kurze Strecke der Route 66 durch KANSAS. Gerade aus dem Grund setzt man viel daran, die originalen Straßenabschnitte zu erhalten und optimal in Szene zu setzen.

 

Im kleinen Örtchen Galena in Kansas beginnt unsere Reise auf der Route 66. Hier ist ein Stopp an der ehemaligen Tankstelle namens „Cars on the Route“ ein Muss. Die damalige Tankstelle wurde einst von 4 Damen übernommen und hieß daher auch „4 Women on the Route“. Sie betrieben es nicht als Tankstelle, sondern als Touristenattraktion und halfen damit die historische Strecke der Route 66 in Galena und Kansas wiederzubeleben. Heute ist nur noch Melba Rigg hier zu finden, die im Souvenir-Shop tätig ist. Das Besondere ist an diesem Ort, der alte Abschleppwagen, der hier neben dem Gebäude steht. Er war die Vorlage für „Hook“ aus dem bekannten Animations-Film „Cars“. Im angeschlossenen Diner gibt es eine Snack Bar, die ihre Kunden für einen kleinen Imbiss willkommen heißt.

 

Die Fahrt führt weiter nach Riverton. Direkt am Ortseingang befindet sich das kleine Geschäft „Old Riverton Store“. Der kleine Einkaufsmarkt wurde von den Eisler Bros. 1920 eröffnet und begrüßt heute noch die Besucher der Stadt.

 

Riverton wird nun hinter sich gelassen. Hinter dem Ort befinden sich Straßen gesäumt mit Bäumen und Feldern in sattem Grün im Sommer. Sie gelangen über die Rainbow Marsh Arch Bridge, eine weiße Betonbrücke aus den 1920-igern, nach Baxter Springs.

 

Baxter Springs wurde 1843 gegründet. Zu Lebzeiten des Banditen Jesse James musste der Ort einige Banküberfälle über sich ergehen lassen. Heute ist es hier um einiges ruhiger. Man kann gemütlich im „Café on the Route – The Little Brick Inn“ einkehren. Das Haus war früher ein Bankgebäude (eines das von Jesse James überfallen wurde) und ist ein Bed & Breakfast mit angeschlossenem Café bzw. Restaurant. Das B&B war längere Zeit geschlossen, also unbedingt vorher anrufen, wenn eine Übernachtung in Baxter Springs geplant ist. Mit dem „Smokehouse“ Restaurant in Baxter Springs liegt man bei Hunger auch nie falsch.

 

 
 

Folgt man dem US Highway 66 weiter, gelangt man folglich auf den OKLAHOMA Abschnitt der Route 66. Über 600 km wollen hier vorgestellt werden, also schnallen Sie sich gut an.

 

Coleman Theater – photocredit route66.club

Kurz nach der Grenze passiert man in Miami das imposante Coleman Theater. Erbaut in den 1920-igern, beherbergt es heute eine Wurlitzer Orgel; vergleichbar mit einer Stradivari Geige. Zuvor bietet sich zum Einkehren Waylan’s Hamburgers – the Ku-Ku an. Ausgezeichnet mit Urkunde vom Staat Oklahoma serviert er seit über 30 Jahren köstliche Burger, Corn Dogs, Sandwiches, Pommes, Zwiebelringe und Mozzarella Sticks zu unglaublich günstiges Preisen.

 
 

McDondalds über der Interstate44 – photocredit route66.club

 

Folgt man der Route 66 weiter gelangt man nach Afton. Im Ort gibt es die stillgelegte Tankstelle, die Afton Station. Im Nachbargebäude befindet sich ein Museum, in dem mehrere Oldtimer besichtigt werden können. Nur wenige Kilometer weiter gelangt man nach Vinita. Fährt man auf der Interstate 44 bekommt man die wohl größte McDonalds Filiale zu Gesicht. Diese überspannt die gesamte Fahrbahn und man kann bei einem Snack oder Getränk, den Verkehr beobachten.

 
 

Totem Pole Park in Foyil – photocredit travelok.com

Ein wenig abseits der Strecke und außerhalb des Ortes Foyil liegt der Totem Pole Park. Es ist eines von Oklahomas Wahrzeichen. Erschaffen wurde der Park von Ed Galloway als ein Denkmal für die Indianer… erbaut aus Stein, Beton und seiner Phantasie und daher unbedingt sehenswert.

 

Blue Whale Catoosa – photocredit travelok.com

Bekannt bei Route 66 Liebhabern ist der Blue Whale in Catoosa. Er liegt an einem kleinen Teich, der früher zum Baden genutzt wurde und dabei diente der Wal als eine Wasserrutsche. Auch heute noch ist das beliebte Fotomotiv begehbar und Besucher verweilen hier und schwelgen in nostalgischen Erinnerungen.

 
 

Die zweitgrößte Stadt Oklahomas, Tulsa, die Ölhauptstadt Oklahomas, ist das nächste Ziel. Die fast 400.000 Einwohner mögen ihre imposante Skyline und gepflegten Anwesen. Verweilen Sie ein oder zwei Nächte und lernen Sie die freundliche Stadt, kennen. Zahlreiche Restaurants sorgen für das leibliche Wohl, wie z.B. Talley’s Cafe, White River Fish Market und Ollies Station. Zu den Sehenswürdigkeiten zählt u.a. die Arkansas River Bridge. Diese wurde zu Ehren des Vaters der Route 66, Cyrus Avery, umbenannt, weil er die Route 66 durch Tulsa führte und somit die Stadt belebte. Ein Besuch lohnt sich ebenfalls von der Statue „Golden Driller“, die 23 Meter hohe Figur eines Ölbohrers, und das Route 66 Monument „East meets West“. Lassen Sie den Charme der Südstaaten, die Eleganz des Ostens als auch den Flair des Westens auf sich wirken.

 

 
 

Als nächster Halt wird das Örtchen Stroud und das Rock Café empfohlen. Das Restaurant war Anlaufstelle für das Filmteam von „Cars“, die Recherchen zur Route 66 anstellten. Die Eigentümerin war damals Inspiration für die Animationsfigur „Sally Carrera“. Demzufolge sind im Café zahlreiche Filmutensilien zu besichtigen.

 

beleuchtete Flasche vor POPS on 66 (Photo by Jennifer Pitts)

Folgt man der Route 66 weiter, gelangt man nach Arcadia. Zu der Blütezeit der Route 66 war „The Round Barn“ ein willkommenes Unterhaltungslokal, ähnlich einer Disko. Die runde rote Scheune ist mittlerweile ein Naturdenkmal und wird auch heute noch für Aufführungen genutzt. Unweit davon entfernt, markiert durch eine 20 m hohe und abends in Neonfarben erleuchtete überdimensionale Limoflasche, befindet sich POPS on 66. Es ist eine Tankstelle und Diner mit sehr guten Hot Dogs und Hamburgern. Die Besonderheit: fast 600 Softdrinks aus der ganzen Welt sind hier nach Geschmack und Farben sortiert.

 

Als nächstes Etappenziel bringt die Route 66 ihre Gäste in die Hauptstadt des Bundesstaates Oklahomas, nach Oklahoma City. Die Geschichte der Stadt beinhaltet nicht nur die Route 66 sondern auch das Erbe der Cowboys & Indianer. Möchten Sie dazu mehr erfahren, bietet sich ein Besuch im National Cowboy and Western Heritage Museum an. Ebenfalls sehenswert ist der Myriad Botanische Garten und die Stockyards. Noch heute findet in Stockyard City jeden Montag und Dienstag die größte Viehauktion des Landes statt, die man live miterleben kann. In der Stadt werden die Rinder nicht nur verkauft, sondern auch zu Steaks verarbeitet. Besuchen Sie daher das Cattleman’s Steakhouse und genießen Sie ein perfektes Steak zum Abend oder einen herzhaften Toast und Omelett zum Frühstück.

 

Für die Abendunterhaltung ist der Oklahoma City Stadtteil Bricktown die richtige Adresse. Renovierte Lagerhallen entlang des Bricktown-Kanals bieten erstklassigen Restaurants, Clubs und seinen Besuchern Raum für Genuss und Erholung mit Wasserblick. Jeden Dezember wird Bricktown zur Weihnachtszeit mit festlichen Lichtern zum Leben erweckt. Kostenlose Wassertaxi-Fahrten durch den Kanal werden jährlich als Teil der Dezember Feierlichkeiten zur Verfügung gestellt.

 

 
 

Nach Verlassen der Stadt Oklahoma City wird es wieder ländlich und es geht Richtung El Reno. Früher weideten in der Gegend riesige Bisonherden, die allerdings von den Indianern gejagt und fast ausgerottet wurden. Hinter der Stadt liegt der Red Rock Canyon State Park. Ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderungen und Camping inmitten der Natur und für einen Halt, z.B. für ein Picknick, ratsam.

 

Stafford Air Space Museum – photocredit travelok.com

 

Nach etwa 120 km gelangt man nach Weatherford. Im Ort wurde der Astronaut Thomas Stafford geboren, der auf der Apollo 10 Mission ins Weltall reiste. Aus dem Grund ist im Ort ein kleines Raumfahrtmuseum zu finden und kann auf einer Durchfahrt besichtigt werden. Wer eine Mahlzeit zu sich nehmen möchten, dem ist Lucille’s Road House wärmstens empfohlen. Die besondere Einrichtung, die an die 50-iger Jahre erinnert, ist sehr ansprechend.

 
 

Oklahoma Route 66 Museum – photocredit KSOK

 

Nach etwas 30 Minuten Fahrt auf der Route 66, erreicht man den Ort Clinton. Das Städtchen beherbergt das Oklahoma Route 66 Museum. Auch Elk City, weitere 40 Minuten Fahrt auf der Route 66 nach Westen, ist Heimat eine Museums, das National Route 66 & Transportation Museum. Thematisch bezieht sich das Museum auf die Menschen, die an der Route 66 lebten, daran arbeiteten und diese bereisten. Alle 8 Bundesstaaten, die die Route 66 durchläuft, kann man auf einem kleinen Spaziergang als Besuchern erleben.

 

Old City Jail – photocredit route66.club

Die Route 66 haben wir nun fast vollständig auch durch Oklahoma befahren. Aber auch hier gibt es noch einige kleine Kuriositäten, die nicht vorenthalten werden sollen. Sandhills Curiosity Shop in Erick gehört den beiden einheimischen „Rednecks“ Harley und Annabelle, die einem gern auch mal ein paar Lieder vorsingen. Kurz vor der Grenze zu Texas in Texola steht das wohl als kleinstes Gefängnis der Welt bekannte „Old City Jail“. Darin gibt es nur eine Holzpritsche und bei mehreren Gefangenen wurde es damals recht eng.

 
 

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