Westküste USA

Westküste USA

Unser Trip von North Carolina – familiäre Wurzeln und die Hochzeit eines Cousins bildeten den Ausgangspunkt in Graham, NC – hinauf über Washington, New York, Boston bis hoch in den Zipfel Neuenglands, von Boston später mit dem Flieger hinunter nach Orlando, Florida und dort noch eine Rundreise über Miami, die Keys, die Everglades bis nach Naples – all das hatten wir im Jahr 2004 hinter uns gebracht. Eine neue Herausforderung sollte der Westen der USA bringen. Denn wie sagte ein älterer Herr am Ende des Ocean Drive damals in Miami zu uns: “Wenn ihr von Florida bereits überwältigt seid, dann geht unbedingt mal nach Kalifornien”!

 

Wir packten es an und stellten die Tour selbst zusammen. Es sollte eine Unvergessene bleiben.

 

Die Reisezeit ideal gewählt ging es am 26. Mai 2007 mit Swiss von Berlin- Tegel über Zürich nach Los Angeles. Unser Anflugziel sollte auch der Ort des späteren Rückflugs sein, um eventuelle Verspätungen bei der Weiterreise zu vermeiden. Bekannt für gelegentlich lange USA – Einreisekontrollen kamen wir schließlich am späten Nachmittag mit dem Shuttlebus an der Autovermietung unweit des L.A.- Airports ziemlich geschlaucht an. Bei ALAMO hier eigenständig in Deutschland ein Midsize- SUV gebucht, ereilte uns einer der wenigen Tiefschläge der ganzen Reise sofort an der ALAMO- Rezeption, und wir wussten umgehend, wie sehr sich eine Buchung eines Komplettangebots bei einem deutschen Reisebüro bzw. Anbieter gelohnt hätte. Zum Mietpreis kam der saftige Versicherungsaufschlag vor Ort, welchen wir zuvor inbegriffen dachten. Wir mussten erst mal durchatmen, brauchten aber die uneingeschränkte Mobilität und zückten die Kreditkarte für die ersten 900 nicht eingeplanten Extra- Dollar. Bei der Fahrzeugausgabe stellten wir es dann geschickt an, ließen in einer langen Wartereihe immer wieder andere Leute vor, bis endlich unser Wunschfahrzeug aus der Reinigungshalle vorfuhr. Diesen wollten wir! Ganze 45 Kilometer sollten später nach knapp drei Wochen fehlen, und unser Pontiac Torrent hätte 5000 Kilometer mehr auf dem Tacho gehabt.

 

auf der Brücke des Schiffes

auf der Brücke des Schiffes

Eine erste Übernachtung musste her, denn am Tag darauf hatten wir einen Termin im Hafen von L.A. So suchten wir, so wie wir es dann auch die kommenden Tage machen sollten, eine Bleibe – sprich ein Motel. Apropos wir, das sind meine beiden Nichten sowie ich. Wir schlugen die beiden ersten Nächte im Stadtteil Torrance im Süden der Metropole auf, um schnell am kommenden Tag in San Pedro, dem Hafenviertel zu sein. Da wartete bereits unsere Freundin, welche bei der Reederei Princess Cruises derzeit als Officer auf dem Luxusliner zwischen L.A. und Hawaii ihren Dienst verrichtete, zuvor mehrere Monate zwischen Ozeanien und Australien schipperte. Sie schaffte es, eine Schiffsbesichtigung auf “ihrem” Schiff für uns drei zu organisieren. Von der Brücke bis hin zu den Mannschaftsunterkünften sahen wir all das, was ein Passagier sonst selten zu sehen bekommt. Nach vier tollen gemeinsamen Stunden in Long Beach, dem schönen und einst durch die Ölförderung reich gewordenen  Promi-Örtchen im Süden der Stadt, trennten sich unsere Wege direkt vor dem großen Schiff.

 

Eine weitere Nacht in Torrance, und unser großer Dreieckstripp Los Angeles- Las VegasSan Francisco – Los Angeles sollte starten. Die Erfahrungen in Punkto Motels, so empfehlen wir drei es hier ausdrücklich, muss ein jeder selbst sammeln. Sie gibt es wie Sand am Meer in jeder Kategorie zu erschwinglichen Preisen. Zumeist darf man die Zimmer besichtigen, bevor man seine Zusage gibt und eincheckt. Eines fiel uns jedoch alsbald positiv auf, die Motels an den Ausfallstraßen der kalifornischen Städte waren preislich günstiger, ok, in Florida waren wir während des Springbreaks unterwegs, nein, sie waren auch in optisch deutlich sauberem Zustand. Dies stimmte uns noch reiselustiger.

 

Los Angeles, Hollywood

Los Angeles, Hollywood

 

Hatten wir mit unserem Auto am Tag zuvor bis hin in den Abend einen Schnellkurs abgespuhlt, Hollywood, Beverly Hills und Santa Monica standen auf dem kurzen Tourenplan, so ließen wir uns die Feinheiten für die Resttage. Denn nach unseren Berechnungen sollten uns nach dem langen Trip noch ein paar Tage zum Chillen in der Millionenmetropole am Pazifik bleiben.

 

 

San Bernardino Mountains

San Bernardino Mountains

Nicht nur über die großen Highways bretternd organisierten wir unsere Tagestouren immer so, dass wir Land und Leute kennen lernten. Die Tour Richtung Las Vegas / Nevada ging also über den sehenswerten State-Highway 18 hinauf in die San Bernardino Mountains. Dort oben in den Bergen unweit von L.A. standen direkt im Skigebiet rund um den Big Bear Lake die Wochenendvillen der wohlbetuchten Städter. Für uns sollte es eine der idyllischsten Übernachtungen in einem wunderschönen Zimmer mit Kamin werden. Leider schlugen mir mit meinen Asthmaproblemen die fast 2000 Meter Höhenluft auf die Bronchien, so dass ich der tollen Natur wenig abgewinnen konnte.

 

unterwegs in Richtung Las Vegas

unterwegs in Richtung Las Vegas

Die Landschaft glich nach der schnellen Fahrt, die doppelspurige Straße hinauf, der im Schwarzwald. Nadelhölzer anstelle von Palmen, Skilifte, Bobbahn und Rodelhänge, und das alles einen Steinwurf vom warmen L.A. und den Sandstränden entfernt – ein sehr empfehlenswertes Touristenziel zu allen Jahreszeiten. Über unwirkliches Land ähnlich der mexikanischen Wüste ging es jenseits der Berge hinab auf ewig langen Serpentinen und nicht enden wollenden Straßen die State-Highways 18 und 247 in Richtung Barstow. Ab und zu einem amerikanischen Spielfilm gleich im Rückspiegel oder auf der Überholspur dann einer der faszinierenden Trucks, deren Fahrer die immer wiederkehrenden Schilder “radar control by aircraft” nichts auszumachen schienen.

 

Interstate 15 von L.A. nach Las Vegas

Interstate 15 von L.A. nach Las Vegas

 

Obwohl als Tourist dem Kaufrausch erlegen, ignorierten wir das große Outletcenter Primm am Eingang zum Bundesstaat Nevada. Trotz lockender Overten am Rande des Interstate 15 wollten wir noch am gleichen Tag ins echte Spielerparadis, obwohl das Örtchen Primm inmitten des “Nowhere” die Touristen zwischen L.A. und Vegas mit attraktiven Preisen lockt.

 

 

 

Las Vegas, Fremont Street

Las Vegas, Fremont Street

Noch einige Meilen, und da flimmerte es in der heißen Sonne – The fabulous Las Vegas! Doch vom Interstate 15 aus über den Westen der Wüstenstadt bei grellem Tageslicht hereinkommend, dachte wir vorerst, wir wären in Dubai auf einer der nichtendenden Großbaustellen am Persischen Golf. Bauaktivitäten wohin das Auge blickte. Unser bis dato sauberes Fahrzeug bekam eine schöne Schlammdusche direkt vor der Einfahrt auf den weltberühmten Strip.

 

 

Las Vegas,  Caesars Palace

Las Vegas, Caesars Palace

Hier hatten wir nun von Deutschland aus zwei Nächte im altehrwürdigen, aber immer noch tollen “Circus Circus” gebucht. Die tollsten Hotels des Erdballs mit Preisen, welche im positiven Sinne jeder Beschreibung spotten. Man will die Welt unbedingt zu Gast haben, denn wer erstmal hier ist, der lässt die Dollar automatisch in den Casinos, Restaurants und Giftshops dieser faszinierenden Glamourmetropole inmitten des Wüstensandes von Nevada. Draußen ging das Thermometer im hohen dreißiger Bereich. Im klimatisierten, nun aber aussen schmudeligen Pontiac, musste aber zuerst eine Tour über den Strip her.

 

Las Vegas, MGM Grand

Las Vegas, MGM Grand

Die Fotokameras im Anschlag wurden sie abgelichtete, die MGM´s, Caesars Palace, Luxor, Bellagio oder Wynn´s rund um den Las Vegas Boulevard, bevor wir im Circus Circus einchecken sollten. Schien die Stadt nun bereits am Tag der Hammer, so fanden wir mit einsetzender Dunkelheit keine passenden Worte mehr dafür. Die Freemont Street mit seinen Lightshows, Casinos, die Attraktion der singenden Wasserspiele in den Springbrunnen vor dem Via Bellagio oder die Faszination des Venetian, mit seinem Shoppingcenter neben dem Markusplatz und den Gondelkanälen unter dem Himmel mit Schäfchenwolken, welcher einem gegen Mitternacht das Gefühl gab, zur Mittagszeit mitten im frühlingshaften Italien zu sein.

 

Ein Tipp sollte es sein, mit dem Auto in jede beliebige Tiefgarage der tollen Hotelkomplexe hineinzufahren, sofern man sich den Fußmarsch bei den heißen Temperaturen nicht zutraut. Sie sind größtenteils kostenfrei und gestatten im Nachhinein einen Rundgang durch jedes der stattlichen Häuser am Platz – unvergessene Eindrücke.

 

Hoover Damm

Hoover Damm

Nach ausgiebigem Abendmahl und Übernachtung stand nach dem Frühstück die Tour zum Hoover Damm auf dem Tagesplan. Diesen erreichten wir dann auch nach einer Autostunde über die 515 und die 93 Richtung Südsüdwest. Hier, wo sich mit Nevada und Arizona auf der anderen Seite der 180 Meter hohen Dammkrone nicht nur zwei Bundesstaaten, sondern auch zwei Zeitzonen begegnen, zeigte das Thermometer Ende Mai bereits 40 Grad Celsius an. Doch der Anblick dieses Anfang der 30-er Jahre erbauten Staudamms am Colorado- River war alle Strapazen wert.

 

Las Vegas Abendshow

Las Vegas Abendshow

Am Abend nach der Rückkehr in die Spielermetropole stand dann nochmals ausgiebiges Sightseeing auf dem Plan. Speziell die Fontänen der Springbrunnen mit ihrer zur Musik abgestimmten Choreographie vor dem Via Bellagio hatten es uns angetan. Auf den 350 Meter hohen Stratosphere – Tower mit seinem Rollercoaster, seinem Karussell oder Bobbahn ins Nichts auf der Kuppel trauten wir uns dann doch nicht hinauf. Dies ist, man kann es bei youtube nachvollziehen, dann doch eher etwas für lebensmüde Menschen.

 

Death Valley, Badwater

Death Valley, Badwater

In Richtung Norden führte es uns nach zwei Tagen Lichtermeer und Faszination hinaus aus dem Spielerparadies. In einer chinesischen Konditorei am Stadtrand  nahmen wir noch schnell einen süßen Imbiss ein. Dort standen sie dann auch, die wie von einem wahren Meister geschaffenen Hochzeitstorten, welche man sonst auch nur in Filmen zu sehen bekommt. Wir stärkten uns und machten uns auf den Weg in Richtung Death Valley. Zuvor hieß es aber: Handys vollladen, Auto volltanken (egal wie teuer) und unser Trinkwasserreservoir auf der Rückbank des Autos auffüllen (wir hatten immer genügend Wasserflaschen an Bord)! Auf “Dantes View”, einem 1.669 m hoch gelegenen Aussichtspunkt mit Blick hinein in das Tal des Todes, bekam man den ersten Vorgeschmack auf diesen heißesten Platz des nordamerikanischen Kontinents.

 

Death Valley, Richtung Stovepipe Wells

Death Valley, Richtung Stovepipe Wells

Hier sieht man mit dem Telescope Peak die mit 3.366 m  höchste Erhebung der Black Montains. Von “Dantes View” herunter blickend sah alles aus, als schaue man in eine der stillgelegten großen ostdeutschen Tagebaulandschaften im Süden von Leipzig oder in der Lausitz. Nur war das, was wir flimmernd unter uns sahen zigmal gewaltiger und beängstigender. Für uns ging es nun bei immer mal wieder kommendem Gegenverkehr die steilen Serpentinen hinunter und über den Highway 190 hinein ins Abenteuer. Es sollte die zermürbendste Tagestour werden, denn die Meilen durch das Tal und auch später zogen sich kräftig dahin. Über Zabriskie Point und Furnace Creek ging es weiter über die 190 nach Stovepipe Wells und über den Interstate 395 und Highway 178 wollten wir unbedingt nach Bakersfield, was uns später auch gelingen sollte. Bei der Ausfahrt aus dem Death Valley, die Meilen schienen unendlich lang, standen wir in der Mojave Wüste auf einem Rastplatz mitten in den schroffen Felsen und kamen uns vor wie im Tom Cruise- Klassiker “Top Gun”, als die Kampf – Jets der US – Navy zu ihren Trainingsflügen zum Anfassen nah über uns hinweg donnerten.

 

Sequoia Nationalpark

Sequoia Nationalpark

Mit dem Abstecher zur Übernachtung in Bakersfield, inbegriffen wie allabendlich natürlich ein gelungenes Abendessen in einem der tollen kalifornischen Restaurants – jede Speiserichtung ist möglich – ging es tags darauf in Richtung Norden zum Kings and Sequoia Nationalpark. Bei der Besichtigung dieser Naturparks sollte man viel Zeit einplanen. Geschwindigkeitsbegrenzungen, langsam zu befahrende Höhenzüge oder in einigen Jahreszeiten gesperrte Straßen zwingen einen immer mal den Tagesplan zu ändern. Aber alles mit lohnender Qualität!

 

Sequoia Nationalpark

Holger und der Mammutbaum

 

Der Moro Rock oder vor allem die Giant Trees (Mammutbäume) geben einem unvergessene Eindrücke mit auf den Weg. Aufgepasst mit Wohnmobilen – nicht jede Straße ist für deren Befahrung zugelassen! Vom Sequoia und den gigantischen Bäumen ging es zur Übernachtung ins typisch kalifornische Städtchen Fresno. Auf dem Weg werden an Straßenständen je nach Jahreszeit günstig frische Erdbeeren oder Orangen angeboten – zugreifen lohnt sich!

 

Yosemite Nationalpark

Yosemite Nationalpark

 

 

Fresno hinter uns lassend stand am Tag darauf der Yosemite- Nationalpark auf dem Plan. Dort muss man mit Glacier Point, Halfdome, El Capitan, den Wasserfällen oder den Yosemite- Village´s ruhig alle Aussichtspunkte anfahren – der Ausblick lohnt überall und läd zum Verweilen ein.

 

 

 

San Francisco, Golden Gate Bridge

San Francisco, Golden Gate Bridge

Unsere Route sollte von der Führung her, der gewählten Route der meisten Touristen auf dem Weg von Süden gen San Francisco abweichen. Über Modesto, wo wir nach dem wahnsinnigen Yosemite- Impressionen nochmals nächtigten, wählten wir den Weg, um über den Norden und San Rafael in die nächste Mega – Metropole am Pazifik hineinzufahren. Über den Highway 101 sollten wir alles richtig machen, denn da baute sie sich nach einem kurzen Schlängeln durch die Hügel plötzlich auf: Die Golden Gate Bridge – der treffendste Grund meiner/unserer Reise hier nach Kalifornien schlechthin. Wir reagierten, bogen ehe wir am Five – Dollar Point, dem Terminal für die Maut ankamen (diese muss man übrigens nur zur Ein-, und nicht zur Ausfahrt aus der Stadt entrichten), rechts in die Hügel an der Meeresöffnung ab. Hier konnten wir sie nun sehen – oder auch nicht. An unseren knapp drei Tagen in San Francisco ging es uns so, wie es den meisten Touristen ergeht. Die Bridge lag im Nebel, genauso wie sie es an über 300 von 365 Tagen im Jahr tut. Dies schmälerte unsere Gänsehaut jedoch nicht, denn wir waren da, waren direkt neben ihr. Mein Fotoapparat glühte wohl, und das auch noch an den nächsten Tagen, obwohl diese Stadt – für mich eine der schönsten der Welt – noch so vieles mehr bot.

 

San Francisco, Alamo Square

San Francisco, Alamo Square

Bei allen Eindrücken, holt sie euch mit der Golden Gate, dem Golden Gate Park, dem Hafenviertel um Fisherman‘s Warf, Twin Peaks, Alamo Square, den Cable Cars, Coit Tower, Lombard Street oder einer Bootstour zur Golden Gate Bridge und quer durch die San Francisco Bay rund um Alcatraz selbst, ist eine dicke Jacke nicht zu vergessen. Denn im Frühling noch sehr unbeständig ist San Francisco für seine kühlen Sommer bekannt. Alle Touren durch diese schillernde, weltoffene Metropole zu beschreiben, würde allem nicht gerecht werden – man muss sie selbst erleben.

 

San Francisco, Lombard Street

San Francisco, Lombard Street

Eines möchte ich dann aber lobenswert im Ergebnis noch dem Touristen mitteilen. Unser Übernachtungsziel, ich werde es namentlich nicht nennen, ein schönes Motel am Golden Gate Park – direkt am Beginn der Lombard Street, sollte bei der Abreise nach “zwei Nächten” noch eine nette Überraschung parat haben. Wir kannte die Preise und auch die Gepflogenheiten, dachten wir bis dato. So suchten wir ein Zimmer für drei Personen für “two nights”. Das Angebot des netten Herren passte genau wie die Lage des Motels. Beim Auschecken, diesmal stand die Chefin herself an der Rezeption, wurden unsere Auge groß. 256 Dollar für zwei Nächte anstelle der ausgemachten 129 Dollar, “aber man könnte ja den Safe noch heraus rechnen”, hieß es. Unserer Entgegnung, “Two nights = ausgemachte 129 Dollar”, meinte sie, es wäre für “tonight”, also “heute Nacht” 129 Dollar ausgemacht, welche sich bei zwei Nächten natürlich verdoppeln. Da wir jedoch vom 3.-5. Juni ausdrücklich gebucht wie immer über den Komplettpreis gesprochen hatten, konnte dies schon gar nicht stimmen. Den netten Herren vom Check- Inn enthielt man uns gütigst vor, und da wir nicht gern mit dem Polizeiauto durch diese schöne Stadt fahren wollten, beglichen wir brav mit unserer VISA- Card die Rechnung. Später daheim die positive Nachricht: Auf Einsenden unserer Belege und eines klärenden Schriftstückes erstattete uns VISA unmissverständlich sämtliche Auslagen und nahm die Situation vor Ort selbst in die Hand – bravo!

 

Eine Empfehlung möchte ich dann doch für alle Nachtschwärmer zurücklassen, und zwar das Liverpool Lil´s, eine multikulti – Bar/Sportsbar mit tollen Speisen, Getränken und vor allem Leuten in der Lyon St., gleich Ecke Lombard Street. Reinschauen und wohlfühlen!

 

Monterey

Monterey

Analog Vegas waren es in dieser tollen Stadt dann auch nur knappe drei Tage, welche uns verweilen ließen. Nun kam der Trip auf der California State Route 1, auch Highway No. 1 genannt und dazu nicht zu Unrecht eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Südlich aus San Francisco herausfahrend ging es über Santa Cruz in den Nobelbadeort Monterey. Und ich traute meinen Augen kaum. Am Ortseingang ein Schild: Laguna Seca Motorspeed 7 Meilen landeinwärts. Als alter Motorsportfreak und Bewunderer logistischer Meisterleistungen musste ich an den Ort, wo alljährlich Mitte Juli knappe 4 Tage nach der Motor GP auf unserem heimischen Sachsenring das komplette Tross erneut zum Grand Prix aufschlägt- und das am anderen Ende der Welt.

 

Big Sur, Seeelefanten

Big Sur, Seeelefanten

Später sollten wir Monterey genießen, seinen Yachthafen, das Aquarium oder die gepflegten Fairway´s am Rande der Straße, wo sich die Golffreunde ein paar Schläge mit dem kleinen weißen Ball genehmigten. Nach einer Nacht ging es weiter in Richtung Süden. Wir nutzten jeden Stopp, jede Aussichtsplattform am Meer, schauten nach Delphinen, ließen uns bei Big Sur vom WWF die Kolonie der Seeelefanten erklären und erfreuten uns an immer wärmer werdenden Temperaturen und der blühenden Blumen- und Pflanzenpracht an den Hängen der Pazifikküste- die Jahreszeit schien einfach grandios gewählt.  Über San Luis Obispo ging es nach Pismo Beach, dem letzten nächtlichen Stopp vor unserer Rückkehr nach L.A.

 

Malibu

Malibu

Die Sonne schien schon prächtig, die ersten Surfer tummelten sich unterhalb der Pier auf der Suche nach der perfekten Welle, doch irgendwie war es für uns Sonnenanbeter doch noch zu kühl, und das spätestens, als wir barfuß durch das Wasser des Pazifik schlenderten.

Kurze Zeit später in Santa Barbara kam es uns vor, als hätte das Wetter einen riesigen Temperatursprung gemacht. Wir gönnten uns einen Shopping Aufenthalt im Outlet Center Camarillo, und der gefühlte Sommer sollte uns über Malibu bis rein nach L.A. die nächsten 6 Tage nicht mehr verlassen. Nach langer Quartiersuche entschieden wir uns dann, auf die “alte Heimat” Torrance im Süden der Mega- City zurückzugreifen.

 

Los Angeles

Los Angeles

 

Vom 9.-14. Juni verbrachten wir die Zeit in der Filmmetropole, der zweitgrößten Stadt in den Staaten. Vieles verblüffte uns auf Schritt und Tritt, und doch glaubte man, mit etwas Geld in der Tasche, hier ewig leben zu können. Die Universal Filmstudios, der Mullholland Drive mit seinen Einfahrten zu den Villen der Stars, Venice Beach oder die Piers in Santa Monica oder am Redondo Beach – letzterer hatte es uns aufgrund der Ruhe fast jeden Abend bei Sonnenuntergang angetan.

 

Etwas enttäuschend wirkte der Zoo von L.A. So etwas hatten wir gerade bezüglich des Auslaufs der Tiere vor der Haustür in Leipzig schon weitaus toller gesehen. Und warum die Stars sich in den Hollywood Hills wohlfühlten, konnten wir nach einer Rundtour über die südliche Halbinsel Los Palos Verdes auch nicht begreifen. Konnte man doch hier aus den tollen Villen wenigstens den Ausblick auf den Pazifik genießen. Ein Besuch im gigantischen Meeresaquarium in Long Beach mit einer interessanten Hafenrundfahrt gekrönt beendete unseren Kalifornien Trip nahezu dort, wo er am 26. Mai, knapp drei Wochen zuvor begonnen hatte. Mit Swiss ging es vom LAX zurück in den deutschen Alltag.

 

Nachtrag:

– Sehenswert: Universal Studios, Santa Monica Pier, Hollywood Hills (Mulholland Drive), Griffith Park mit Observatorium, West Hollywood und  Hollywood Boulevard (Kodak Theatre, Mann´s Chinese Theatre), Rodeo Drive, Strände: Santa Monica Beach, Venice Beach, Manhattan Beach, Redondo Beach, Long Beach

– je nach Jahreszeit und Waldbrandgefahr können z.B. Teile des Griffith Parks oder der Hollywood Hills gesperrt sein

– die noblen Viertel sind: Berverly Hills, Palos Verdes, Huntington Beach, Newport Beach,Laguna Beach (außer großer Villen und hoher Hecken sieht man nicht viel)

– in L.A. direkt sollte man nach Einbruch der  Dunkelheit die Hauptstraßen nicht verlassen

– Ausflugsziele: San Diego, Disneyland (Anaheim), Joshua Tree Nationalpark, Palm Springs

– L.A. hat einen großen Zoo, wobei aber jeder deutsche Zoo mehr Artenvielfalt zu bieten hat

 

Wir haben vorher keine Unterkünfte gebucht, sondern vor Ort Motels gesucht. Nach langen Touren war das zwar manchmal anstrengender als eine im Voraus gebuchte Unterkunft aufzusuchen, aber so waren wir unabhängiger und konnten unser Tagesziel selbst bestimmen. Die Motels hatten alle angemessenen Standard und das Doppelzimmer kostete zwischen 40 und 65 US$ pro Nacht. Die  Doppelzimmer sind meist mit 2 Betten á 1,40 m Breite ausgestattet, in denen 2-4 Personen Platz haben.

 

Holger B., Melanie und Corina K.

 

Bryce Canyon Nationalpark

 

Interesse an dieser oder einer ähnlichen Reisen? Finden Sie hier Angebote, die auch direkt auf Ihre Wünsche zugeschnitten werden können.

 

 

 

 

Hier folgen noch weitere Fotos. Wir hoffen, Sie gefallen euch!

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